Die Siedlung "Auf der Brücke" wurde in den Jahren von 1937 bis 1940 erbaut. Mit kräftiger Eigenbeteiligung der Bauherren wurden etwa 60
Wohnhäuser errichtet. Die 1935 gegründete Kreisbaugenossenschaft Rottweil förderte den Bau der Siedlung.
Die Werksiedlung der damaligen I. G. Farbenindustrie A.-G. Rottweil am Neckar wurde nach Plänen und der Oberleitung des Architekten
und Regierungsbaumeisters Paul Schaeffer-Heyrothsberge (Magdeburg) erstellt, der Gartengestalter war Hermann Mattern aus
Bornim-Potsdam. Mit der örtlichen Bauführung wurde der Architekt Senftleben für den Hochbau beauftragt, für die Gartenanlagen der Gartenmeister Max Breuninger.
Die Wohnhaustypen der Siedlung wurden vom Architekten sorgfältig ausgearbeitet, aber jedes einzelne Haus wurde dem unregelmäßigen
Baugrund angepasst. Die Grundstücke der Häuser hatten eine Größe von 7 bis 8 Ar. Ein Sechsfamilienhaus mit einer Turmanlage, die auch Luftschutzzwecken diente und ein eingeschössiges Ladenhaus mit ausgebautem Dachstock ergänzten die Siedlung.
Besonderen Wert wurde auf die Gartengestaltung gelegt, die Vorgärten erhielten keinerlei Einfriedungen und sollten den gemeinschaftlichen Zusammenhalt der Siedlung betonen. Die Höhenunterschiede des Baugeländes wurden durch gut profilierte Böschungen, Treppenanlagen und Natursteinmauern ausgeglichen. Für sämtliche Außenanlagen wurde der damals preisgünstige Weser-Sandstein verwendet.