Ansichten/RegionRottweil/Neckarburg/Hofgut/Im Wandel der Zeit/1945: Unterschied zwischen den Versionen

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Ich danke Claus Lutz, der mir die Aufnahme und den folgenden Artikel freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat.


<pre>Bombenangriff auf das Hofgut Neckarburg bei Rottweil vor 60 Jahren</pre>
<pre> </pre>
<pre>Am 16. Februar 1945 wurde der landwirtschaftliche Betrieb Hofgut Neckarburg bombardiert.</pre>
<pre>Ziel der französischen Bomber war, die strategisch wichtige Bahnlinie Stuttgart-Singen</pre>
<pre>samt Brücke über den Neckar, welche durch das Gelände des Betriebes verläuft, zu zerstören.</pre>
<pre>Es gab zuvor einige Angriffe auf diese Bahnlinie und auf den Bahnhof in Rottweil mit</pre>
<pre>beträchtlichen Schäden. Durch den Angriff am 16. Februar wurde die Bahnlinie nicht</pre>
<pre>beschädigt, dafür jedoch die Gebäude des Hofes, wie auf dem Foto zu sehen ist.</pre>
<pre> </pre>
<pre>Die Familie Schmid war von 1929 bis 1964 Pächter dieses Betriebes und überlebte den</pre>
<pre>Bombeangriff, weil sie sich samt Personal in den Gewölbekeller unter dem Wohnhaus flüchten</pre>
<pre>konnten.</pre>
<pre> </pre>
<pre>Der Zeitzeuge Rainer Schmid, damals 15-jährig, hat den Angriff miterlebt:</pre>
<pre>„Ich habe beobachtet, wie 6 Flugzeuge mit je 2 Bomben von Rottweil kommend der Bahnlinie</pre>
<pre>entlang flogen und dann ihre Bomben abwarfen. Auf der Flucht in den Keller wurde ich durch</pre>
<pre>den Luftdruck der explodierenden Bomben zurückgeworfen und konnte nur mit Mühe den</pre>
<pre>schützenden Keller erreichen. Als alles vorüber war, haben wir uns den Schaden angesehen.</pre>
<pre>Es war furchtbar, aber alle haben überlebt. Zwei Bomben sind im Hofraum eingeschlagen und</pre>
<pre>explodiert, die restlichen im Umkreis von einigen hundert Metern. Die Bahnlinie und die</pre>
<pre>Eisenbahnbrücke über den Neckar blieben bei diesem Angriff unbeschädigt. Später erfuhr ich,</pre>
<pre>dass diese Bomber den Rottweiler Bahnhof bombardieren wollten, jedoch heftiges Flakfeuer</pre>
<pre>bekommen haben“, so erzählte es Rainer Schmid.</pre>
<pre> </pre>
<pre>Die Druckwellen dieser Bomben haben die Dächer und Dachstühle sämtliche Hofgebäude</pre>
<pre>zerstört. Neun Kühe und Rinder wurden dabei getötet, und ein Teil der Winterfuttervorräte</pre>
<pre>vernichtet. Kühe und Rinder wurden danach auf umliegende Bauernhöfe verteilt, weil die</pre>
<pre>Stallungen des Hofgutes nicht mehr benutzbar waren. Das Landratsamt gab sofort die</pre>
<pre>Genehmigung, einen Nothof  in Form einer Feldscheune – welche heute noch am Umlaufberg</pre>
<pre>steht - zu errichten, damit die Lebensmittelerzeugung für die Bevölkerung aufrechterhalten</pre>
<pre>werden konnte. </pre>
<pre> </pre>
<pre>Mühsam musste der Hof wieder aufgebaut werden. Baumaterial und Geld waren knapp – auch</pre>
<pre>beim Eigentümer des Betriebes. Nachdem das Vieh wieder zurückgeholt wurde, fehlten zwei</pre>
<pre>Kühe. Die einrückenden Franzosen haben sie vermutlich mitgenommen.</pre>
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Version vom 2. Juli 2019, 10:37 Uhr


Ansichten RegionRottweil Neckarburg Hofgut 1945 HofgutNeckarburg 1945 01.jpg
Das Hofgut Neckarburg nach dem Luftangriff vom 16.Februar 1945