Mobilität in Rottweil Verkehrsversuch: Chance für die Stadt

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W. Schwenk hat die Informationsveranstaltung besucht und folgende Eindrücke festgehalten. Copyright: W. Schwenk

Gut besucht ist die „Bürgerinfo Mobilität“ in der Stadthalle.

Etwa 150 Interessierte informieren sich bei der »Bürgerinfo Mobilität« über die anstehenden Maßnahmen und haben so manche Frage parat. Oberbürgermeister Christian Ruf freut sich über den konstruktiven Austausch. Ab Juli soll er laufen, der Rottweiler Verkehrsversuch – ein Großprojekt, das für drei Monate angesetzt ist. Bei der Stadtverwaltung laufen die Planungen auf Hochtouren, und auch die Bürger zeigen großes Interesse an den Maßnahmen, wenngleich sich dabei natürlich die eine oder andere Frage auftut. Um die Bürger mitzunehmen bei den Planungen und ihnen Rede und Antwort zu stehen, hatte die Stadtverwaltung am Dienstagabend zur »Bürgerinfo Mobilität« in die Stadthalle eingeladen.

Oberbürgermeister Christian Ruf freute sich über das große Interesse und betonte, dass es im Wesentlichen um zwei Punkte gehe: die Attraktivierung der Innenstadt, einhergehend mit eniger Verkehr, und die Attraktivierung des Friedrichsplatzes. Um dies zu ermöglichen, sei es notwendig, die Verkehrsströme anders zu lenken. »Und das müssen wir ausprobieren, anschließend haben wir dann neue Erkenntnisse, denn eines ist uns ganz wichtig: dass wir den Versuch gut begleiten, die Verkehrsströme weiterhin messen, Anregungen gerne annehmen und die Ergebnisse am Ende ausführlich auswerten. Lassen Sie uns den Verkehrsversuch probieren«, so der OB.

Manchmal ein Kompromiss

Die Planer betonten, dass es an manchen Stellen durchaus Kompromisslösungen seien. So werde etwa die Tannstraße während des Verkehrsversuchs mehr befahren werden, ebenso die äußere Schramberger Straße und die Marxstraße. Mit Blick auf die Landesgartenschau und die Stadtentwicklung gibt es zudem langfristige Planungen wie den Zentralen Umsteigeplatz für Busse (ZUP). Dieser soll für sechs Busse auf dem Norma-Parkplatz am Nägelesgrabenkreisel entstehen. Längshaltepunkte könnten am Kriegsdamm sein. Für den wegfallenden Parkplatz wird an der Ecke Nägelesgrabenstraße/Oberndorferstraße neben dem Spital Ersatz geschaffen. »Die Fläche haben wir für zehn Jahre gepachtet«, informierte Ruf. 74 Stellplätze sind hier geplant.

Rudolf Mager stellt die Planung vor.

Neben dem Planen gehe es nun darum, so Mager, erste Maßnahmen schnell umzusetzen. Und so gibt es in den nächsten Wochen für jedes Quartier einen Ortstermin.Man habe den Verkehrsversuch bewusst in die Sommermonate gelegt, um die neuen, freiwerdenden Flächen »bespielen« zu können. So soll es Anfang Juli etwa einen »Blaulichttag« geben. Angesichts der Fülle an Neuerungen ergaben sich bei den Anwesenden zahlreiche Fragen, die von den Experten ausführlich beantwortet wurden. So waren vor allem die Zahlen der Verkehrsströme gefragt, die auf den Ausweichstrecken erwartet werden. Viele Fragen ergaben sich zum Rad- und Fußgängerverkehr. »Eine fußgängerfreundliche Stadt ist uns sehr wichtig, deswegen sollen auch neue Fußwege, Stichwege und Verbindungen entstehen«, so Mager.

Alle Informationen zum Verkehrsversuch gibt es unter www.rw2028.de.

Die Maßnahmen

So gilt am Friedrichsplatz für Autos stadtauswärts Richtung Kriegsdamm Einbahnverkehr. Busse und Radfahrer können aber weiterhin in beide Richtungen fahren.

In der Bruderschaftsgasse wird die Durchfahrt gedreht, um Schleichverkehr zu unterbinden. Das heißt, dass man die Bruderschaftsgasse vom Neuen Rathaus her nicht mehr anfahren kann.

Änderungen gibt es auch am Kreisverkehr Nägelesgraben/Predigerstraße, denn hier gibt es für Autos keine Durchfahrt mehr Richtung Friedrichsplatz. Nur Busse und Radfahrer dürfen hier dann in die Stadt fahren.

In der Waldtorstraße und der Neutorstraße wird es einen Einbahnverkehr für alle Autos geben, die aus Richtung Oberndorfer Straße/Flöttlinstorstraße kommen. Über die innere Schramberger Straße kommt man dann nicht mehr in die Neutorstraße und die Waldtorstraße. Ein Minikreisel »Am Zwinger« soll hier aber das Wenden erleichtern.

Neu wird auch die Zufahrt zum Kapuzinerparkplatz geregelt. Die erfolgt künftig über den Stadtgraben, die Ausfahrt wird aber in beide Richtungen möglich sein.

Auf der Hochbrücke und in der Königstraße ab der Villa Duttenhofer soll ein Schutzstreifen für Radfahrer eingerichtet werden. Und Radfahrer werden künftig auch in der Marxstraße begünstigt, denn hier fällt ab der AOK eine Fahrspur für Autos weg. Stattdessen wird es für Radfahrer einen Fahrstreifen und Aufstellflächen vor der Ampel geben.

Zudem soll ein Parkleitsystem aufgebaut werden, um den Verkehr gezielt zu Parkierungsschwerpunkten wie Nägelesgraben oder Groß’scher Wiese zu lenken.

Quelle: Stefanie Siegmeier 08.03.2023 Schwarzwälder Bote Online