Die Achert-Schule am 23. Mai 2025, Copyright: R.Kleinfeld ; Kleira Picture Art
Der Umbau und die Modernisierung der Achert-Schule wurde 2024 mit dem Staatspreis Baukultur des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet. Aus diesem Anlass wurde kürzlich im Stadtmuseum eine Ausstellung eröffnet, die noch bis zum 22. Juni zu sehen ist. Die Stadt Rottweil hat dazu folgende Pressemitteilung veröffentlicht:
Ausstellung zum Staatspreis Baukultur im Stadtmuseum Rottweil eröffnet
Auszeichnung für die Achert-Schule steht beispielhaft für eine neue Um-Baukultur / Ausstellung bis 22. Juni zu sehen

ROTTWEIL – Mit einer feierlichen Vernissage wurde im Stadtmuseum Rottweil die Wanderausstellung zum Staatspreis Baukultur Baden-Württemberg eröffnet. Im Mittelpunkt steht dabei ein Projekt, das in Rottweil selbst beheimatet ist: Der Umbau der Achert-Schule, der 2024 mit dem renommierten Staatspreis ausgezeichnet wurde. Zahlreiche Gäste aus Architektur, Verwaltung, Bildung und Bürgerschaft waren zur Ausstellungseröffnung gekommen, die nicht nur die Vielfalt zeitgemäßer Baukultur zeigt, sondern auch ein starkes Zeichen für nachhaltiges Bauen setzt.

„Eine gute Baukultur ist wichtig und nicht nur die Kirsche auf der Torte, denn sie prägt unser Lebensumfeld – wie die mit dem Staatspreis ausgezeichnete Achert-Schule beispielhaft zeigt“, betonte Martin Rist vom Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen in seiner Einführung. Der Umbau der Achert-Schule zeige eindrucksvoll, „welche Potentiale in Gebäuden stecken, die oft noch lieber abgerissen als umgebaut werden“. Baukultur bedeute, Verantwortung für die Allgemeinheit zu übernehmen – denn: „Während man ein Bild abhängen kann, steht Gebautes unverrückbar, meist für lange Zeit und für alle sichtbar.“

Oberbürgermeister Dr. Christian Ruf würdigte die Bedeutung der Auszeichnung: „In einem starken Teilnehmerfeld von 235 eingereichten Projekten wurde die Achert-Schule von einer international besetzten Jury in der Kategorie ‚Bauen für Bildung und Forschung‘ ausgezeichnet. Eine großartige Anerkennung, die Rottweil als Bildungsstandort ebenso ehrt wie die Menschen, die sich mit Überzeugung und Kreativität für dieses Projekt eingesetzt haben.“ Die Achert-Schule, eine Förderschule mit besonderen pädagogischen und sozialen Anforderungen, habe durch die Sanierung endlich den räumlichen Rahmen bekommen, den ihr Konzept brauche: „Die neuen Räume geben dem Schulalltag Struktur, Offenheit und Wärme – ein Gewinn für alle, die hier lernen und arbeiten“, so Dr. Ruf.

Der Rottweiler Architekt Markus Löffler, der gemeinsam mit dem Team der städtischen Bauverwaltung das Projekt federführend betreut hat, ging in seinem Beitrag auf die architektonischen Besonderheiten ein: „Am auffallendsten ist die Großverglasung auf der Westseite – sie erfüllt sowohl funktionale als auch gestalterische Aufgaben, dient der Wärmedämmung und schützt gleichzeitig die Sichtbetonfassade vor Wettereinflüssen.“ Besonders hob Löffler die nachhaltige Bauweise hervor: „Wir leben in Zeiten der Knappheit – knapp sind Geld und Energie aber auch Stahl, Sand und Kies sind begrenzt. Der Erhalt der bestehenden Stahlbetonstruktur ermöglichte es, die darin gebundene graue Energie weiterzunutzen – ein zentraler Baustein guter Um-Baukultur. Ein wichtiger Punkt war auch der hohe Gestaltungsanspruch, denn Architektur hat ein Gesicht, eine Ausstrahlung, die auf uns mittelbar und unmittelbar wirkt.“

Auch Schulleiter Stephan Keßler zeigte sich stolz und dankbar: „Unsere Schule ist ein freundlicher, heller und klar gegliederter Lern- und Lebensraum geworden, der die Qualitäten des alten Gebäudes geschickt mit modernen Elementen verbindet.“ Und auch aus Sicht der Schülerinnen und Schüler war die Veränderung spürbar, wie ein Schüler zusammenfasste: „Ich finde, dass es viel besser aussieht als früher – nicht so streng, sondern viel freundlicher, moderner, sodass man sich wie zu Hause fühlt.“

Einigkeit herrschte unter allen Rednern darüber, dass ein Projekt wie dieses nur durch Teamarbeit gelingen kann: „Ein solches Projekt gelingt nur, wenn alle an einem Strang ziehen“, so Keßler.

Die Ausstellung zeigt neben der Achert-Schule zahlreiche weitere prämierte Projekte aus ganz Baden-Württemberg. Anhand von Bildern, Erläuterungen, Plänen und Videos erhalten die Besucherinnen und Besucher Einblicke in zukunftsweisende Architektur und Baukultur – vom Städtebau über Bildungsbauten bis hin zu Infrastrukturprojekten.

INFO: Die Ausstellung zum Staatspreis Baukultur ist noch bis zum 22. Juni im Stadtmuseum Rottweil zu sehen. Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag jeweils von 14 bis 16 Uhr. Der Eintritt ist frei.

BILDTEXT: Das Foto zeigt von links: Martin Rist (Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen ), Fachbereichsleiter Erik Fiss, Oberbürgermeister Dr. Christian Ruf, Schulleiter Stephan Keßler und Architekt Markus Löffler bei der Eröffnung der Ausstellung im Stadtmuseum (Foto: Stadt Rottweil / Fiss).