Gebäude In der Au 1/1 im Dezember 2008
Weil die ENRW Unterhaltskosten sparen will, wurde das ehemalige Ausdinghaus der Katzensteigmühle
Anfang Dezember 2008 fast schon heimlich abgerissen. Der Abriss des seit zehn Jahren leer stehenden Gebäudes
erfolgte offenbar ohne Rücksprache mit dem Sanierungsbeirat des Rottweiler Gemeinderats. Die ENRW hat
schon im Jahr 2006 einen Antrag auf Abbruch des Gebäudes bei der Baurechtsbehörde der Stadt Rottweil
eingereicht, "da eine weitere Nutzung des Gebäudes Katzensteigmühle für die ENRW, verbunden mit hohen
Investitionskosten, nicht tragbar war", so die ENRW. Das Landesdenkmalamt hat den Abbruch genehmigt,
wenigstens wurde von der ENRW für die Freigabe zum Abbruch noch die Erstellung einer Fotodokumentation
und von Bestandsplänen zum Ausdinghaus gefordert. Aber warum genehmigte das Landesdenkmalamt den
Abbruch eines eingetragenen Kulturdenkmals?
Mit dem Ausdinghaus ist nun der letzte Rest der einstigen Katzensteigmühle absichtlich zerstört worden, die
Geschichte der Mühle reichte bis ins 13. Jahrhundert zurück. Der Rottweiler Geschichts- und Altertumsverein
hatte für die Rettung des Kulturdenkmals schon lange andere Nutzungsmöglichkeiten vorgeschlagen, auch eine
Nutzung als Jugendhaus, doch leider ohne Erfolg. In einem Leserbrief an den "Schwarzwälder Boten" äußert sich
Winfried Hecht zum Abriss: "Von Rottweils Katzensteigmühle, einst eine der stattlichsten Anlagen ihrer Art in der
ältesten Stadt Baden-Württembergs, sei als letzter Rest das Ausdinghaus abgebrochen worden, erfährt man
bezeichnenderweise nachträglich aus der Zeitung - leider ohne Bild der Verantwortlichen und des denkmalpflegerisch
todgeweihten Objekts obwohl die 'Helden' sonst bei jedem 'Heckenbeerlesfest' ins Objektiv lächeln". Hecht weiter:
"Ich denke von daher an die Schindelbrücke von 1804 in der Au. Hoffentlich hat sie auf Dauer mehr Glück als das
abgebrochene Ausdinghaus der Rottweiler Katzensteigmühle".