Gewerbepark Neckartal im Juni 2002

Die Firma Alfred Müller Tiefbau Service, die bereits jetzt im Ruinenfeld des Gewerbeparks Neckartal präsent ist, will hier eine Baustoff-Recycling-Anlage errichten, die ein Areal von 20.000 bis 30.000 m³ umfassen soll. Gegen diesen Plan gibt es heftigen Widerstand der bisherigen Nutzer, sie befürchten starken Lärm, Staubemissionen und gesteigerten LKW-Verkehr im noch idyllischen Gewerbepark. Für die kulturellen Einrichtungen im Gewerbepark, etwa dem Badhaus, könnte die Recycling-Anlage sogar das Ende bedeuten.

Der Rhodia-Gebietsverwalter Arnd Zach versteht den Widerstand gegen die geplante Industrieanlage weniger: "Jeder will Recycling, aber keiner vor der Haustür". Zachrich setzt dabei auf Oberbürgermeister Thomas J. Engeser als Moderator der Kontroverse. Die Entscheidung liegt beim Rottweiler Gemeinderat, er muss festlegen, ob der Gewerbepark Neckartal ein Industriegebiet oder ein Gewerbegebiet sein soll. In einem Gewerbegebiet dürften sich nur Firmen ansiedeln, die sich nichtstörend verhalten, in einem Industriegebiet wäre die Recycling-Anlage erlaubt.

Meine persönliche Meinung ist eindeutig, der Gewerbepark darf kein Industriegebiet werden, gerade die Mischung aus Handwerksbetrieben und kulturellen Einrichtungen macht den Charme des Areals mit aus. Das besondere Flair des Talkessels ist durch die Bauschutt-Recycling-Anlage gefährdet. Wenn gerade der Rhodia-Gebietsverwalter von "Recycling vor der Haustür" spricht, kann ich mir etwas Sarkasmus kaum verkneifen, erst jahrelang Gebäude zerfallen lassen, nichts in die Bausubstanz investieren und dann von Recycling vor der Haustür reden. Bleibt zu hoffen, dass der Gemeinderat die Besonderheit des Areals der alten Pulverfabrik richtig einschätzt und es nicht als Industriegebiet deklariert.