Hochhalden 29 im Februar 2011

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Aus dem Polizeibericht: Nur wenige Tage nach dem Brandanschlag auf das Clubheim der "United Tribuns" in Deißlingen-Lauffen ist es der Polizei gelungen, einen Tatverdächtigen zu ermitteln. Gegen den 21-jährigen Mann aus dem Raum Rottweil wurde am Freitag Haftbefehl wegen schwerer Brandstiftung und versuchtem Mord erlassen. Der Vorfall hatte sich am vergangenen Wochenende in der Nacht zum Sonntag, den 6. Februar 2011 abgespielt. Dabei wurden gegen 22.50 Uhr zwei Molotow-Cocktails gegen das Clubheim der Türstehervereinigung United Tribuns in Deißlingen-Lauffen geworfen. Während einer der Brandsätze ein Fenster durchschlagen und den Holzboden entzündet hatte, war der andere an der Hauswand abgeprallt und hatte dort die Eingangstüre in Brand gesetzt.

Ein größerer Schaden konnte nur durch die schnellen Löscharbeiten verhindert werden, die von zwei noch im Gebäude befindlichen Gästen und einem zufällig vorbeikommenden Polizeibeamten vorgenommen wurden. Bei den Löscharbeiten hatte sich einer der Gäste leichte Verletzungen zugezogen.

Der jetzt inhaftierte Tatverdächtige, ein Mitglied der "Black Jackets", war schon bald ins Visier der Ermittler genommen worden, nachdem er offenbar direkt nach der Tat abgetaucht war. Aufgrund der daraufhin vorgenommenen Fahndungsausschreibung konnte er am Donnerstagnachmittag auf dem Stuttgarter Flughafen festgenommen werden, als er ein Flugzeug in Richtung Türkei besteigen wollte. Der Tatverdächtige bestreitet bislang jede Beteiligung an dem Brandanschlag. Im Rahmen der strafprozessualen Maßnahmen gegen den Tatverdächtigen wurden verschiedene persönliche Gegenstände sowie sein Fahrzeug sichergestellt. Die kriminaltechnischen Untersuchungen, in die ein Gerichtsmediziner und Spezialisten des Landeskriminalamtes eingebunden wurden, sind derzeit noch nicht abgeschlossen.

Gegen den 21-Jährigen wurde auf Antrag der Staatanwaltschaft Rottweil Haftbefehl durch den Haftrichter am Amtsgericht Rottweil erlassen. Er sitzt jetzt in Untersuchungshaft. Die Fahnder gehen derzeit davon aus, dass der 21-Jährige nicht alleine für die Tat verantwortlich ist. Sie sucht deshalb noch Zeugen, denen in der Tatnacht ein heller Kleinwagen in der näheren oder weiteren Umgebung des Tatorts (ehemalige Gaststätte Rössle) aufgefallen ist. Ein solches Fahrzeug könnte bei der Tat eine Rolle gespielt haben.

Hinweise werden an die Kripo Rottweil unter der Telefonnummer 0741/477-0 erbeten.

Der schnelle Fahndungserfolg der Rottweiler Polizei ist nicht zuletzt auf die Erkenntnisse zurückzuführen, die von der Polizei im Rahmen ihrer Strukturermittlungen in der Szene erlangt worden sind. Die seit einiger Zeit bestehende Ermittlungsgruppe aus Beamten der Kriminal- und Schutzpolizei mit Unterstützung eines Beamten der Kripo Villingen war nach Bekanntwerden des Brandanschlags personell aufgestockt worden, um die Ermittlungen weiter intensivieren zu können.

Gebäude Hochhalden 29, einstiges Rössle, am 13. Februar 2011
Gebäude Hochhalden 29, einstiges Rössle, am 13. Februar 2011
Gebäude Hochhalden 29, einstiges Rössle, am 13. Februar 2011