Pelagiusgasse 3, Beinhauskapelle von St. Pelagius

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Pelagiusgasse 3 am 30. Juli 2022, Copyright: R.Kleinfeld ; Kleira Picture Art
Nach der Pelagiuskirche ist das Gebäude Pelagiusgasse 3 das älteste Gebäude der Altstadt. Dendrochronologische Untersuchungen des Dachstuhls ergaben, daß das verwendete Holz im Jahr 1398 gefällt wurde. Als Beinhauskapelle wird das Gebäude bereits 1313 genannt. In den Jahren 1582 und 1773 wurde das Gebäude jeweils erneuert. In der Beinhauskapelle wurden die Gebeine der Verstorbenen gesammelt, wenn die Liegezeit der Gräber auf dem Friedhof abgelaufen war. Im frühen 19. Jahrhundert wurden die Beinhäuser in und um Rottweil abgebrochen oder an Privatleute verkauft. 1821 wurde das Beinhaus von St. Pelagius für 40 Gulden an den Bauer Andreas Liebermann verkauft. Der Käufer erhielt die Auflage, alle Fenster- und Türöffnungen zum Kirchhof hin zu vermauern. Andreas Liebermann wurde freigestellt, die damals noch vorhandenen Gebeine zu verbrennen oder zu vergraben. Seit 1821 wird das Gebäude landwirtschaftlich genutzt, zuletzt als Abstellraum.

  

Quellenangaben:     Ausstellung "Rottweil, die ersten 2000 Jahre" im Herbst 2000, Tafel Nr. 8