Weihnachtskrippe Wallfahrtskirche auf dem Palmbühl Schömberg

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In der Weihnachtszeit hat die Wallfahrtskirche auf dem Palmbühl mit einer besonderen Attraktion aufzuwarten: Dann ist hier eine überdimensionale Weihnachtskrippe aufgebaut, die den kompletten Altarraum ausfüllt. Vor allem Familien mit Kindern kommen gerne her, sagt Pfarrer Josef Schäfer. Aber auch viele Senioren- oder Wandergruppen machen bei Ausflügen in der festlich geschmückten Kirche Station, um diese ganz besondere Krippe zu besuchen.

Mit einem kleinen, unscheinbaren Kripple habe alles angefangen, erzählt Pfarrer Schäfer. Vor 23 Jahren bekam das Ganze eine andere Dimension: Moos, Steine und junge Tannen wurden aus dem Wald geholt. Damit wurde die Landschaft liebevoll gestaltet. Schiefer vom Plettenberg und roter Sandstein aus dem Schwarzwald wurden verbaut, ebenso Moos und junge Tannen aus den heimischen Wäldern.

Es seien ein paar Rentner aus Schömberg, die die Krippe seit vielen Jahren im Advent aufbauen, erzählt Pfarrer Schäfer. Gut zwei Wochen Arbeit bedeute das. Auch Haus und Scheune habe ein pensionierter Schreiner aus Schömberg gefertigt.

Die Krippe sei einem landwirtschaftlichen Anwesen von der Schwäbischen Alb nachempfunden, weiß Pfarrer Schäfer: "Es ist ein Stück Heimat." Auch für ihn selbst: Er stammt aus Ratshausen. Die Palmbühl-Krippe von heute umfasst neben der Scheune einen Schuppen mit Holzplatz, geschottertem Weg, Hügel und Wasserlauf. Wo die Figuren entstanden sind, weiß Pfarrer Schäfer nicht. Er weiß nur, dass sie sehr alt sind – und etwas ganz Besonderes: Der Hirte beispielsweise, der mit einem Dudelsack zur Krippe kommt. Und ein anderer Hirte, der ein "verirrtes Schaf" auf dem Rücken trägt. Und der Opa mit dem kleinen Jungen und einem kleinen Lamm auf den Armen. Bedeutungsvoll sei auch die Wasserträgerin auf der Brücke: "Jahrtausendelang war es Aufgabe der Frauen, das Wasser zu bringen. Auch über weite Strecken in Trockengebieten", erklärt der Pfarrer.

In kleinen Szenen wird gezeigt, wie früher gearbeitet wurde. Dargestellt sind das Sägewerk und die Mühle unten im Tal, bevor es dort den Stausee gegeben hatte. Der Hügel mit der kleinen Kapelle stelle den Palmbühl-Kapf dar, wo laut Sage die Kirche ursprünglich gebaut werden sollte. Eine höhere Macht habe das verhindert: Alles, was tagsüber hinaufgeschafft wurde, lag am nächsten Morgen wieder im Tal, wo ein Bildstock der Muttergottes stand. Nachdem ein Mann, der herausfinden wollte, wer das Baumaterial in der Nacht ins Tal beförderte, am anderen Morgen tot unter Steinen und Bauholz lag, wurde beschlossen, an der Stelle zu bauen, wo die Palmbühl-Kirche heute steht. "Ich bin froh, dass sie da unten ist", sagt Pfarrer Schäfer. "Da gibt es genügend Parkplätze, und die Kirche ist auch für Gehbehinderte gut erreichbar. „Wirft der Betrachter ein Geldstück ein, wird die Krippe lebendig: Glocken und Musik erklingen, Wasser plätschert, das Mühlrad setzt sich in Bewegung, Sterne, Hirtenfeuer und Lampen an der Krippe leuchten auf. Noch ist die Krippe nicht komplett: Erst nach Neujahr kommen die Heiligen Drei Könige hinzu und mit ihnen die exotischen Tiere aus dem Morgenland.

 Die Palmbühl-Krippe ist bis Ende der ersten Februarwoche täglich von 8.30 bis 18.30 Uhr zu sehen. Quelle Schwarzwälder Bote Online 22.12.2019

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