Kapelle Maria Tann

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Südwestlich von Neukirch gelegen, mitten im Wald, liegt die Wallfahrtskapelle Maria Tann, sie wurde im Jahr 1743 aus Spendengeldern erbaut. Über der Tür der Kapelle ist die Zahl 1783 eingemeißelt, in diesem Jahr wurde sie wohl renoviert. Im Jahr 1823 wurde das Dach aus Spendenmitteln erneuert. Auf Betreiben von Schultheiß Baptist Mey wurde die Kapelle ab dem Jahr 1842 grundlegend wiederhergestellt.

1860 bis 1864 wurde die Kapelle verlängert, ein neugotischer Altar und neues Gestühl wurde beschafft. Die Vorhalle der Kapelle wurde in den Jahren 1880/1881 errichtet. In den Jahren 1907, 1911 und 1922 wurde die Kapelle renoviert. Im Jahr 1971 war der Zustand der Kapelle "beklagenswert" und "unerfreulich" zum Teil war der schlechte Zustand der Kapelle im Umbau der B 27 begründet, der zu Geländeauffüllungen und Feuchtigkeitsschäden führte.

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Kapelle Maria Tann am 22. Juli 2003

Von 1973 bis 1974 wurden das Dach, der Außenputz und die Fenster erneuert und eine Entwässerung wurde fertig gestellt. 1977 wurde der Boden der Kapelle mit Sandsteinplatten belegt, 1978 hat die Stadt Rottweil die durch den Bau der B27 beeinträchtigten Außenanlagen neu gestaltet. In den Jahren 1980 bis 1981 wurde der Innenraum der Tannkapelle erneuert. 1983 wurden der Altar und die Figuren renoviert, 2000 wurde eine Kopie des Gnadenbildes in der Kapelle aufgestellt.

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Kapelle Maria Tann am 22. Juli 2003

Im Jahre 1743 wurde auch ein Eremitenhaus erbaut. Der jeweilige Eremit musste die Kapelle in Ordnung halten, bei der Messe dienen und die Glocke läuten. Der erste Eremit war Johannes Grathwohl aus Aixheim, er starb im Jahr 1759. Später wurde das Eremitenhaus auch als Armenhaus Neukirchs verwendet. Ab dem Jahr 1827 wurde das Eremitenhaus abgebrochen und in Neukirch wiederaufgebaut. Am Kirchweihsonntag des Jahres 1913 ist das ehemalige Eremitenhaus abgebrannt.

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Kapelle Maria Tann am 22. Juli 2003

Eine Legende erzählt, dass das Gnadenbild von Franz Grimm aus Neukirch um das Jahr 1737 in der Höhlung einer Tanne aufgestellt wurde. In den folgenden Jahren sind mehrere Erscheinungen um das Gnadenbild berichtet worden. Das Gnadenbild geriet in Vergessenheit und ist dann langsam in der Tanne eingewachsen und war schließlich nicht mehr sichtbar. Ein Mädchen, das Zimmerleuten im Wald das Essen brachte, hörte Gesang aus der Tanne. Als immer mehr Leute den unerklärlichen Gesang aus der Tanne hörten, wurde sie gefällt und das vergessene Gnadenbild kam zum Vorschein. Die Tannkapelle soll über dem Stumpf der gefällten Tanne erbaut worden sein.

Die Tannkapelle war früher ein beliebter Wallfahrtsort. Heute ist die Kapelle an allen Sonntagen von Frühjahr bis Herbst geöffnet. Die Familie Oskar Müller versieht seit vielen Jahren den Mesnerdienst für die Kapelle ehrenamtlich. 

Quellenangaben:     Kirchengemeinde St. Petrus und Paulus Rottweil - Neukirch