Das Gebäude Hochbrücktorstraße 6 ist bereits auf der Pürschgerichtskarte abgebildet. Für das Jahr 1441 ist Johannes Rosenberger als Besitzer des Gebäudes bekannt, 1553 war der Säckler Wolf Arnold der Besitzer. 

Ab 1615 war das Haus für etwa 30 Jahre unter Melchior Bayer und Christian Buoch eine Apotheke. Bayer wurde einmal mit einer hohen Geldstrafe belegt, weil er einem Kunden statt Pfeffer ein "schädliches Pulver" verkauft hat, außerdem wurde Bayer verdächtigt, das bei ihm eingestellte Pferd des Leibarztes von Generalfeldmarschall Mercy vergiftet zu haben. Eine Untersuchung ergab jedoch, daß das Pferd schon vorher krank war und vom Besitzer schlecht gehalten wurde.

Im Jahr 1663 eröffnete Stoffel Weickhardt im Gebäude eine Bierwirtschaft, ab 1675 wurde sie als Weinwirtschaft "Zum Schwarzen Adler" von Franz Uhl weitergeführt. Bei Franz Uhl fällt auf, daß sein Name häufig im Zusammenhang mir Raufereien und Streitereien in den Ratsprotokollen erscheint.

Im Jahr 1682 wurde der Laden im Erdgeschoß geteilt. eine Hälfte wurde an den Gürtler Joseph Gebel verkauft, der auch Brillen herstellte.

1752 befand sich wieder eine Apotheke im Gebäude, unter Johann Nepomuk Renner, später unter Fidelis Glükher. Im Jahr 1781 war der Bäcker Fidelis Mayer der Besitzer. 1840 besaß der Waldmeister Ignaz Burkhardt die Hochbrücktorstraße 6 und das benachbarte Haus Hochbrücktorstraße 8, in dem sich damals die Wirtschaft "Zum Hecht" befand.

Im Jahr 1875 verkaufte der Metzger Xaver Mayer die Hälfte des Hauses an den Hutmacher Philipp Steinert und die andere Hälfte 1878 an den Uhrmacher Hermann Speh. Philipp Steinerts Haushälfte ging später an die Buchhändlerin Viktoria Müller.

Im Jahr 1925 wurde der Dachstuhl des Hauses erneuert. 1950 übernahm Rudolf Strigl das Uhrengeschäft, sein Sohn mit dem gleichen Namen erwarb 1982 auch die Müllersche Haushälfte.

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Gebäude Hochbrücktorstraße 6 am 1. Januar 2001

 

Quellenangaben:     H. Ebert und W. Hecht, Kulturdenkmale in Rottweil
    Ausstellung "Rottweil, die ersten 2000 Jahre" im Herbst 2000, Tafel Nr. 36