Bockshof

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Der Bockshof ist benannt nach der alten Rottweiler Familie Bock, deren Haus an der Nordostecke der Stadt stand. Der Pulverturm wird auch Bockshofturm genannt.

Zu Beginn des 14. Jahrhunderts heiratet Eberhard Bock die Tochter von Konrad an der Waldstraße, Margarete. An der Neukircher Steige war Burg Blonberg der Sitz der Herren "an der Waldstraße", alle Träger des Namens "an der Waldstraße", die in Rottweiler Urkunden erscheinen, waren auch Bürger der Reichsstadt.

Von 1398 bis 1417 war Hans Bock abwechselnd Schultheiß und Bürgermeister von Rottweil. Seit dem Jahr 1400 nannte sich Hans Bock "Ritter", er hatte den Adelstitel erworben, er besaß das Bocksholz auf dem Blonberg, die Hälfte des später abgegangenen Dorfes Briel beim Hardthaus, das Vogtrecht in Villingendorf, das Dorf Stetten o. R. und das Dorf Feckenhausen. Im Jahr 1428 hat sich Konrad Bock, der Bruder von Hans Bock, in Wellendingen einen Landsitz geschaffen. Hans und Konrad Bock sind die Enkel von der zuvor genannten Margarete an der Waldstraße.

Die Patrizierfamilien Rottweils eifern den Rittern nach, sie erwerben Grundbesitz, wenn möglich halbe und ganze Dörfer, sie fühlen sich den Rittern ebenbürtig. Die Familien der Reichsstädte kennen sich untereinander und schließen Ehen, so sind zum Beispiel die Rottweiler Familien Wirt und Mäslin des 15. Jahrhunderts verwandt mit der damals führenden Familie Becht aus Reutlingen.

Die Patrizierfamilien spielen mit dem Gedanken aus der Stadt zu ziehen und ein eigenes kleines Reich zu gründen, zwei Rottweiler Familien gelang dies auch, den Bletz und den Ifflingern, beide traten im 16. Jahrhundert in die Ritterschaft ein. Die Bletz bauten über dem Eschachtal bei Hausen den Rothenstein und nannten sich nun Bletz von Rothenstein. Das Geschlecht der Bletz war eine der angesehensten Familien Rottweils, sie besaßen halb Hausen, Horgen, Durchhausen am Karpfen, Güter in Zimmern und zeitweilig halb Kappel.

Die Ifflinger waren 1457 von Horb nach Rottweil gekommen. Im Jahr 1465 erwarben sie Niedereschach mit der Burg Graneck und nannten sich nun Ifflinger von und zu Graneck. 1480 erwarben sie von der Familie Bletz das Dorf Horgen, im Jahr 1513 Lackendorf und Stetten, das bereits im Jahr 1445 von der Familie Bock an die Rottweiler Familie Schappel gelangt war. 

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Der Bockshof am 4. Juni 2001

 

Quellenangaben:     Heimat und Arbeit - Der Kreis Rottweil