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Das Gebäude Neckartal 114 liegt auf dem hinteren Gelände der Pulverfabrik (Neckartal 142), am Hang unterhalb des ehemaligen Standorts der Bernburg.<br/> Die Produktion von Schießpulver, aber auch die Viskoseproduktion (Kunstseide), erforderte einen hohen Bedarf an Wasser. Um diesen hohen Wasserbedarf zu decken,<br/> wurde das Wasser direkt dem Neckar entnommen. Das beim Produktionsprozess entstandene Abwasser wurde dem Neckar nur grob gefiltert wieder zugeführt. Erst 1918<br/> wurde eine Kläranlage errichtet, in der das Abwasser gereinigt<br/> und entsäuert wurde. Durch eine Druckleitung (Düker), die unter dem Neckar durchführte, gelangte<br/> das Abwasser in mehrere Klärbecken, bevor es in die Kalkmilchbereitung gelangte. In 4 Becken, die sich noch heute im Untergeschoß des Gebäudes befinden, verwirbelte sich das Wasser selbstständig. Der sich so absetzende Gipsschlamm wurde durch eine<br/> Druckleitung in offene Gräben, oben bei der Ruine Bernburg, ausgeschwemmt. Das gereinigte Wasser wurde durch Einlass in den Kanal der<br/> Turbinenanlage (beim Walzenwehr) wieder dem Neckar zugeführt.<br/>
Das Gebäude Neckartal 114 liegt auf dem hinteren Gelände der Pulverfabrik (Neckartal 142), am Hang unterhalb des ehemaligen Standorts der Bernburg.<br/> Die Produktion von Schießpulver, aber auch die Viskoseproduktion (Kunstseide), erforderte einen hohen Bedarf an Wasser. Um diesen hohen Wasserbedarf<br/> zu decken, wurde das Wasser direkt dem Neckar entnommen. Das beim Produktionsprozess entstandene Abwasser wurde dem Neckar nur grob gefiltert wieder zugeführt. <br/>Erst 1918 wurde eine Kläranlage errichtet, in der das Abwasser gereinigt<br/> und entsäuert wurde. Durch eine Druckleitung (Düker), die unter dem Neckar durchführte, gelangte<br/> das Abwasser in mehrere Klärbecken, bevor es in die Kalkmilchbereitung gelangte. In 4 Becken, die sich noch heute im Untergeschoß des Gebäudes befinden, verwirbelte sich das Wasser selbstständig. Der sich so absetzende Gipsschlamm wurde durch eine<br/> Druckleitung in offene Gräben, oben bei der Ruine Bernburg, ausgeschwemmt. Das gereinigte Wasser wurde durch Einlass in den Kanal der<br/> Turbinenanlage (beim Walzenwehr) wieder dem Neckar zugeführt.<br/>


Das Gebäude war nie verputzt gewesen. Heute steht es wegen seinem besonderen Dach aus Stahlbeton unter Denkmalschutz.
Das Gebäude war nie verputzt gewesen. Heute steht es wegen seinem besonderen Dach aus Stahlbeton unter Denkmalschutz.

Version vom 19. Mai 2020, 14:17 Uhr

Das Gebäude Neckartal 114 liegt auf dem hinteren Gelände der Pulverfabrik (Neckartal 142), am Hang unterhalb des ehemaligen Standorts der Bernburg.
Die Produktion von Schießpulver, aber auch die Viskoseproduktion (Kunstseide), erforderte einen hohen Bedarf an Wasser. Um diesen hohen Wasserbedarf
zu decken, wurde das Wasser direkt dem Neckar entnommen. Das beim Produktionsprozess entstandene Abwasser wurde dem Neckar nur grob gefiltert wieder zugeführt.
Erst 1918 wurde eine Kläranlage errichtet, in der das Abwasser gereinigt
und entsäuert wurde. Durch eine Druckleitung (Düker), die unter dem Neckar durchführte, gelangte
das Abwasser in mehrere Klärbecken, bevor es in die Kalkmilchbereitung gelangte. In 4 Becken, die sich noch heute im Untergeschoß des Gebäudes befinden, verwirbelte sich das Wasser selbstständig. Der sich so absetzende Gipsschlamm wurde durch eine
Druckleitung in offene Gräben, oben bei der Ruine Bernburg, ausgeschwemmt. Das gereinigte Wasser wurde durch Einlass in den Kanal der
Turbinenanlage (beim Walzenwehr) wieder dem Neckar zugeführt.

Das Gebäude war nie verputzt gewesen. Heute steht es wegen seinem besonderen Dach aus Stahlbeton unter Denkmalschutz.

Quelle: Reinhold Orawetz

Neckartal 114 am 15. April 2020, Copyright: R.Kleinfeld ; Kleira Picture Art
Neckartal 114 am 15. April 2020, Copyright: R.Kleinfeld ; Kleira Picture Art