Rottweils einstige Pulvermühlen

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Ist von Rottweils ehemaligen Pulvermühlen die Rede, so hört man von der Oberen Pulvermühle, der Unteren Pulvermühle und von der Fuchslochmühle. Die folgende Abbildung soll zeigen, wo sich diese Mühlen befunden haben.

Lageplan der einstigen Pulvermühlen im Neckartal

Die Fuchslochmühle (1): Die Fuchslochmühle kam im Jahr 1874 zur Pulverfabrik hinzu, sie wurde als Sägerei und Köhlerei benutzt. Die Fuchslochmühle stand etwa dort, wo sich heute das Gebäude [/frame/Ansichten/GewerbeparkNeckartal/WestlichesNeckartal/Neckartal154/frame.php Neckartal 154] befindet.

Die Fuchslochmühle um das Jahr 1860

Die Obere Mühle (2): Die Obere Pulvermühle war die älteste Rottweiler Pulvermühle. Im Jahr 1817 kauften Franz Xaver Flaiz aus Gruol bei Haigerloch und der Rottweiler Sebastian Burkhardt die Obere Pulvermühle von dem Amtmann Blattmacher ab. Unter dem Firmennamen "Burkhardt und Flaiz" errichteten sie eine Fabrik, die im Jahr 1839 durch eine Explosion zerstört wurde. Bei der Explosion wurde der 14 jährige Sohn des Werkführers und ein Knecht getötet. Innerhalb eines halben Jahres wurde der Betrieb wieder aufgebaut. Die Obere Mühle befand sich dort, wo heute die [/frame/Ansichten/GewerbeparkNeckartal/OestlichesNeckartal/Aetherfabrik/frame.php Ätherfabrik] steht.

Die Obere Pulvermühle um das Jahr 1900, Copyright Stadtarchiv Rottweil
Die Obere Pulvermühle um das Jahr 1910, Copyright Stadtarchiv Rottweil

Die Untere Mühle (3): Im Jahr 1840 gründeten der Sohn von Franz Xaver Flaiz und Sebastian Linsenmann die Untere Pulvermühle, etwa einen Kilometer unterhalb der alten "Oberen Pulvermühle", nun gab es in Rottweil gleich zwei Pulvermühlen: Die Obere Pulvermühle von "Burkhardt und Flaiz" und die Untere Pulvermühle von "Flaiz und Linsenmann".

1853 starb Linsenmann und der Apotheker Wilhelm Heinrich Duttenhofer trat für ihn in die Untere Pulvermühle ein und schickte sich an, die Rottweiler Duttenhofer-Dynastie zu begründen. Bereits 1856 war die Firma "Flaiz und Duttenhofer" die größte Pulverfabrik in Württemberg. 1857 erwarb die Witwe von Wilhelm Heinrich Duttenhofer die Obere Pulvermühle von Burkhardt und Flaiz und legte die ehemalige Konkurrenz still. Der Sohn des Ehepaars Duttenhofer, Max, wurde 1863 Leiter des Pulverbetriebs. 1865 renovierte er die stillgelegte Obere Pulvermühle und nahm sie wieder in Betrieb, der Aufstieg der Rottweiler Pulverfabrik zu einem international angesehenen Unternehmen hatte begonnen.

Die Untere Pulvermühle befand sich dort, wo heute das einstige [/frame/Ansichten/GewerbeparkNeckartal/WestlichesNeckartal/Verwaltungsgebaeude/frame.php Verwaltungsgebäude], Neckartal 100 steht.

Die Untere Pulvermühle um das Jahr 1860, links die Brücke zur Fuchslochmühle

Das erweiterte Untere Werk (4): Ab den 1870er Jahren wuchsen die Produktionsanlagen des Unteren Werks um den Bergsporn der Bernburg herum in Richtung des Tiersteintunnels. Das erweiterte Untere Werk befand sich etwa dort, wo heute das [/frame/Ansichten/GewerbeparkNeckartal/WestlichesNeckartal/Walzenwehr/frame.php Walzenwehr] steht.

Das erweiterte Untere Werk um das Jahr 1880, im Hintergrund die Eisenbahnbrücke beim Tiersteintunnel, Copyright Stadtarchiv Rottweil

Noch zwei weitere Rottweiler Mühlen gingen Ende des 19. Jahrhunderts in den Besitz von Max von Duttenhofer über. Im Jahr 1882 erwarb Duttenhofer die [/frame/Ansichten/GewerbeparkNeckartal/OestlichesNeckartal/Neckartal_4/frame.php Spitalmühle] für die Pulverfabrik und nutzte sie für die Fertigung von Bauhölzern und Transportkisten. Zeitweise wurde in der Spitalmühle auch Baumwolle sortiert, für die Produktion von Schießbaumwolle. 1884 erwarb Duttenhofer auch noch die [/frame/Ansichten/InDerAu/Ost-Au/Katzensteigmuehle/frame.php Katzensteigmühle] und baute sie zum Gaswerk aus.


Quellen: [/frame/Literatur/Seite7/frame.php#2 Vom braunen prismatischen Pulver zum R.C.P.]
Quellen: [/frame/Literatur/Seite13/frame.php#3 Für Geld, Kaiser und Vaterland]
Ich danke dem Stadtarchiv Rottweil, das mir freundlicherweise Bilder zur Verfügung gestellt hat.